Deutsche Städte und Kommunen fordern nach der Einigung der Koalition auf ein drittes Entlastungspaket Zusagen von den Ländern zur Finanzierung eines bundesweiten Nahverkehrstickets. Städtetagspräsident Markus Lewe sagte der Rheinischen Post, der Deutsche Städtetag befürworte das Ziel, einen neuen Nahverkehrsfahrschein zu konzipieren. "Die dafür vorgesehenen Mittel des Bundes allein werden allerdings bei weitem nicht reichen", sagte CDU-Politiker Lewe. Das Paket sieht eine Nachfolgeregelung für das 9-Euro-Ticket vor, an der sich der Bund mit 1,5 Milliarden Euro im Jahr beteiligen will – wenn die Länder ihrerseits zur Finanzierung beitragen. Das bundesweite Ticket soll dann zwischen 49 und 69 Euro kosten.

Lewe fordert die Länder nun auf, gemeinsam mit dem Bund einen deutschlandweiten Nachfolgefahrschein für das 9-Euro-Ticket auf den Weg zu bringen. Die Länder müssten in die Pflicht genommen werden. "Sie müssen sich jetzt bewegen", sagte der münsterische Oberbürgermeister. Die Finanzierung dürfe am Ende nicht bei den Städten hängen bleiben. Gleichzeitig müsse weiterhin massiv in den öffentlichen Nahverkehr investiert werden.

"Jetzt wird es auf die Länder ankommen"

Grundsätzlich begrüßte Lewe das neue Entlastungspaket der Koalition im Volumen von 65 Milliarden Euro. Er lobte im Gespräch mit der Zeitung unter anderem die geplante Strompreisbremse.

Auch der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe, die geplante Fortführung eines einheitlichen vergünstigten Nahverkehrsfahrscheins sei richtig und konsequent. "Jetzt wird es auf die Länder ankommen, dies auch umzusetzen und die notwendigen Finanzmittel bereitzustellen."

Landsberg forderte ebenfalls den Ausbau des Nahverkehrs: Unverzichtbar bleibe "die nachhaltige Verstärkung der Investitionen" in den öffentlichen Nahverkehr gerade im ländlichen Raum. "Gerade für die Menschen dort ist der Vorteil eines vergünstigten Tickets eher gering, weil die notwendigen Verbindungen bisher fehlen."