In überfüllten Zügen sollte die Bahn nach Ansicht von Linken-Chefin Janine Wissler die erste Klasse für alle Passagiere öffnen. Zudem solle kurzfristig alles getan werden, um die Kapazitäten zu erhöhen, etwa durch den Einsatz von Doppelstockwagen, sagte Wissler in einer ersten Bilanz zum 9-Euro-Ticket. Mit dem Aktionsfahrschein können Fahrgäste im Juni, Juli und August einen Monat lang bundesweit den Nahverkehr nutzen.

Mit diesem Angebot sei es gelungen, dass mehr Menschen Bahn führen, und zwar auch solche, die dies sonst nicht täten, sagte Wissler. Die Menschen nähmen die günstigen Preise an. Die Überlastung vieler Bahnen sei nicht im 9-Euro-Ticket begründet, sondern in einer verfehlten Verkehrspolitik. Nötig sei die Reaktivierung von Bahnstrecken, weil dies schneller als Neubau sei.

An Pfingsten waren kurz nach dem Start des 9-Euro-Tickets viele Züge so voll, dass Passagiere nicht mehr einsteigen oder zumindest ihr Fahrrad nicht mitnehmen konnten. Trotzdem zog die Bahn eine weitgehend positive Bilanz des Wochenendes.